Bei Timelapse-Movie haben wir uns auf die Erstellung von Produktvideos für Online-Shops und Marketplace-Plattformen wie Amazon spezialisiert. Doch worauf muss man achten, wenn man ein Produktvideo selbst erstellen möchte? Aus unserer Erfahrung geben wir zehn Tipps, wenn du ein Produktvideo selber drehen möchtest. Falls du diese Tipps beherzigst, wirst du qualitativ ansprechende Produktvideos selbst drehen können. Außerdem geben wir Tipps, wo ein Produktvideo sinnvoll eingesetzt werden kann.
Produktvideo Tipp 1: Weißen oder schwarzen Hintergrund verwenden
Produktvideos sehen am besten aus, wenn diese vor einem neutralen Hintergrund produziert werden. Ein schwarzer Hintergrund wirkt bei vielen Produktvideos besonders edel. Oftmals ist aber auch ein weißer Hintergrund erforderlich. Gerade bei Produktfotos verlangen viele Online-Shops Bilder vor weißem Hintergrund. Hierfür sollte man die Anschaffung von einem Hintergrundkarton in Erwägung ziehen, denn Stoffhintergründe werfen unschöne Falten. Es gibt diese Hintergründe mit einer Breite von 2,72 Meter und mit einer Breite von 3,56 Meter. Wir empfehlen definitiv die breite Version, denn 2,72 Meter reichen selbst bei kleineren Produkten oftmals nicht aus. Wichtig: Hier sollte man als Verstärkung unbedingt ein Aluminiumrohr verwenden, denn nach einziger Zeit biegt sich die Rolle sonst durch. Für die Aufhängung verwenden wir die Einsteckachse von Hama. Die Hama-Achsen sind gut verarbeitet und machen einen sehr stabilen Eindruck.
Produktvideo Tipp 2: Kamerafahrten mit Slider
Gerade bei Produktvideos sind sehr ruhige Kamerafahrten äußerst wichtig. Daher sollte man hier keine Aufnahmen aus der Hand durchführen. Auch Aufnahmen von einem Stativ sind nicht immer ideal, gerade wenn man das Stativ bewegt, treten oftmals sofort Ruckler auf. Daher ist es schon fast ein Muss die meisten Aufnahmen mit einem Slider durchzuführen. Am besten geeignet sind programmierbare Slider. Dabei kannst du die Kamerafahrt genau einprogrammieren und kannst so die Szene beliebig oft mit der exakt gleichen Kamerafahrt wiederholen. Wir können den Rhino Slider samt ARC II nur wärmstens empfehlen – siehe diesen Artikel von unserem Test.
Produktvideo Tipp 3: 4K-Kamera verwenden
Wer Fotoqualität bei Produktvideos haben möchte, sollte unbedingt eine 4K-Kamera verwenden, selbst wenn das Video später nur in Full HD herausgerechnet werden sollte. Dank Downsampling ist die Qualität später selbst in Full HD immer deutlich besser. 4K gehört inzwischen zum Standard bei allen Fernsehgeräten und auch Monitore haben nur noch selten eine Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixel. Soll das Produktvideo also scharf angezeigt werden, sollte man von Full HD die Finger lassen. Ein weiterer Vorteil: Sollte später im Videoschnitt ein leichter Software-Zoom eingebaut werden, fällt das bei Ultra-HD-Auflösung auf einem 4K-Fernseher nicht auf.
Produktvideo Tipp 4: Mit bis zu 60 Fps filmen
Auch wenn Bildwiederholraten von 23,976 Fps immer noch oft verwendet werde, beherrscht eigentlich jede Kamera 30 Fps. Notfalls muss man die Einstellungen in der Kamera auf NTSC wechseln, damit diese Option zur Verfügung steht. 30 Fps bieten aber gerade bei Kamerafahrten immer ein deutlich ruhigeres Bild als 24 Fps. Noch besser sind natürlich 60 Fps, zumal Plattformen wie Youtube inzwischen die Wiedergabe von 60-Fps-Videos unterstützen. Von daher lohnt es sich immer mit 60 Fps zu filmen, auch wenn das Video später nur mit 30 Fps ausgegeben werden sollte. Außerdem kann man die zusätzlichen Frameraten für Slow-Motion-Effekte nutzen. Bei Aufnahmen mit 24 Fps sind keine Slow-Motion-Aufnahmen möglich.
Produktvideo Tipp 5: Objektive mit fester Brennweite verwenden
Objektive mit fester Brennweite sind nicht nur Lichtstärker und bieten Blenden von beispielsweise F1.2, sondern ermöglichen auch mehr Spielraum bei der Tiefenschärfe. Gerade Produktvideos profitieren enorm davon. Außerdem ist die Bildqualität bei diesen Objektiven deutlich höher als bei Zoom-Objektiven. Für Produktvideos sollte man beim Filmen also möglichst nur Objektive mit fester Brennweite verwenden.
Produktvideo Tipp 6: Softbox für schöne Beleuchtung
Eine oder mehrere Softboxen sind bei der Ausleuchtung für Produktvideos ein Muss. Weiches Licht ist entscheidend für ästhetische Aufnahmen. Dabei ist der Aputure Light Dome II unsere erste Wahl.
Produktvideo Tipp 7: Sehr helle LED-Lampen verwenden
Produktvideos sollte man möglichst in einem abgedunkelten Raum ohne Fenster produzieren. Dementsprechend braucht man starke Lichtquellen für die Softbox, zumal diese auch schon recht viel Licht schluckt. Wir setzen aktuell vor allem auf die Aputure 120d Mark II Studio-Videolampe. Es gibt inzwischen aber auch günstigere Produkte von Aputure. Hier kann man einen Blick auf die Amaran-Serie verwenden, die zwar nicht ganz so gut verarbeitet ist, dafür aber ein deutlich besseres Preis-Leistungs-Verhältnis bietet.
Produktvideo Tipp 8: Außergewöhnliche Perspektiven wählen
Mit speziellen Marko-Objektiven lassen sich Produktvideos deutlich aufwerten. Wir haben hier vor allem das Canon EF 100mm 2.8 L Makro IS USM im Einsatz. Für wirklich einzigartige Kamerafahrten verwenden wir die Laowa 24mm 14.0 2x Macro Probe Linse. Dank der besonderen Bauform sind hier auch Kamerafahrten in Flaschen möglich. Einen Nachteil hat diese Linse aber: Man benötigt hier für die Aufnahmen sehr starke LED-Lampen. Hier sollte man daher auch auf eine Softbox verzichten. Außerdem ist eine Nachbearbeitung der Aufnahmen in der Videoschnittsoftware wichtig, denn die Linse erzeugt sehr warme Aufnahmen.
Produktvideo Tipp 9: RGB-LED-Lampe für andere Lichtstimmung nutzen
Mit Effektlichtern, die teilweise sehr klein und unscheinbar sind, lassen sich schöne Beleuchtungen bei Produktvideos erzielen. Empfehlenswert ist es auch den Hintergrund mit einer RGB-LED-Lampe anzustrahlen, um für etwas mehr Dynamik zu sorgen.
Produktvideo Tipp 10: Plexiglas oder Samt als Untergrund
Der Untergrund für das zu filmende Produkte sollte natürlich möglichst unsichtbar sein. Perfekt geeignet ist hier ein Samtstoff, da dieser sehr viel Licht schluckt. Für edle Spiegelungen empfehlen wir eine schwarze Plexiglasscheibe.
Wie kann ein Produktvideo sinnvoll eingesetzt werden?
- Online-Shop: Ein Produktvideo ist perfekt für Online-Shops geeignet. Gerade wenn man sich als Online-Shop auf einen bestimmten Bereich fokussiert hat und keine Tausende Produkte im Sortiment hat, sorgt ein Produktvideo bei erklärungsbedürftigen Produkten für eine deutlich höhere Conversion und Kunden schließen den Kauf ab.
- Marketplace: Bei Marketplace-Anbietern wie Amazon können neben Produktfotos auch ein Produktvideo eingebunden werden. Dank einem Video steigt auch hier die Conversion und mehr Kunden entscheiden sich für einen Kauf. Da Amazon vor allem Produkte ganz oben haben möchte, die auch gekauft werden, sorgt so ein Produktvideo automatisch auch für eine bessere Platzierung innerhalb der Suchergebnisse.
- Website: Auch wenn auf der Website die Produkte nicht direkt gekauft werden können, nutzen Kunden Hersteller-Websites oftmals, um sich über ein Produkt näher zu informieren. Ein Produktvideo sorgt auch hier für ein besseres Kundenerlebnis auf der Website und steigert anschließend das Interesse und die Kaufabsicht am Produkt.
- Youtube: Mit Produktvideos auf Youtube erreicht man eine riesige Zielgruppe. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass bei der Google-Suche bevorzugt Videos angezeigt werden, wenn es zum gesuchten Keyword auch Video-Content gibt. Diese zusätzliche Sichtbarkeit sollte man sich nicht entgehen lassen.
- Facebook: Videoanzeigen auf Facebook sind perfekt geeignet, um vordefinierte Zielgruppen direkt zu erreichen. Der Streuverlust von Anzeigen bei Facebook ist also eher gering, wenn man seine Zielgruppe genau versteht und zielgerichtet Werbung schaltet.
- Instagram: Instagram gehört zu Facebook und Video-Anzeigen mit einem Produktvideo können mit einem Klick neben Facebook auch direkt auf Instagram platziert werden. Oftmals ist die Zielgruppe auf Instagram aktiver und die Plattform wird immer wichtiger.