In meinem Test zum iPhone 12 Mini erfahrt ihr, wie sich die iPhone-Kamera bei Videos im Vergleich zu Profi-Kameras wie der Canon EOS 5D Mark IV schlägt. Außerdem demonstriere ich, dass zumindest mein iPhone 12 Mini auch mit iOS 14.3 noch Touchscreen-Aussetzer (Stichwort Touchgate) hat.
Nach einigen Jahren habe ich mir mal wieder ein neues iPhone gekauft und dachte mir das ist eine gute Gelegenheit mal ein paar schöne Filmaufnahmen vom Gerät zu erstellen. Dieses Video spiegelt also meine persönliche Meinung wider und ist in keiner Weise irgendwie gesponsert. Warum ich das iPhone 12 Mini leider zurückschicken werde, erfahrt ihr am Ende des Artikels.
Der Hauptgrund für den Kauf dieses iPhones war für mich der kleine Formfaktor. Bis jetzt nutzte ich noch das iPhone SE aus der ersten Generation, da ich mich dem Trend zu immer größer werdenden Geräten nicht anschließen wollte – meine Hosentasche wächst schließlich auch nicht mit jeder neuen iPhone-Generation mit. Das iPhone 12 Mini war also eine Chance wieder ein aktuelles Gerät zu erwerben, schließlich versprach Apple, dass es kaum größer ist als ein iPhone SE. Die neuen iPhones aus dem Jahr 2020 werden erstmals komplett ohne Kopfhörer ausgeliefert, der Kauf eines Kopfhörers war bei mir also Pflicht, zumal meine Geräte bisher noch einen 3,5mm-Klinkenstecker hatten.
Für meinen Geschmack hätte das iPhone 12 Mini noch etwas kleiner ausfallen dürfen, gerade wenn noch die Lederhülle von Apple verwendet wird, ist kaum noch ein Unterschied zum iPhone-6-Design vorhanden. Das Display ist zu den Rändern auch nicht wirklich randlos. Das kantige Design wie beim iPhone 4 ist eine deutliche Verbesserung und das iPhone 12 Mini rutscht dadurch nicht so leicht aus der Hand.
iPhone 12 Mini VS Profi-Kamera
Als Filmemacher will ich vor allem mal auf die Kamera im iPhone 12 Mini eingehen und vergleiche diese mit meiner Spiegelreflexkamera Canon EOS 5D Mark IV. Ignoriert bei den Aufnahmen im Youtube-Video den Weißabgleich, beim iPhone kann man leider mit der Standardkamera-App von Apple keine entsprechenden Einstellungen vornehmen, während ich bei der Spiegelreflexkamera etwas wärmere Farbtöne passend zur Herbststimmung gewählt habe. Alle Aufnahmen sind aber völlig unbearbeitet und stammen direkt aus der Smartphone- bzw. DSLR-Kamera. Um die Entwicklung bei der iPhone-Kamera aufzuzeigen, haben ich als Vergleich zudem Aufnahmen mit einem iPhone SE gemacht.
Das iPhone 12 Mini besitzt zwei Kameralinsen und beeindruckend ist dabei definitiv die Ultraweitwinkel-Linse. Selbst mit der Canon Vollformat-Kamera samt 16-mm-Objektiv ist der Sichtwinkel bei der Spiegelreflexkamera im Foto-Modus deutlich kleiner. Die Weitwinkellinse ist laut meinem kurzen Test wohl am ehesten mit einer Brennweite von 26 mm bei einer Canon EOS 5D Mark IV vergleichbar. Im Video-Modus gibt es einen Crop-Faktor und die iPhone-Linsen sind dann nicht mehr so weitwinklig.
Ich will hier nur ganz kurz auf die Foto-Qualität eingehen, weil man bei der Bewerbung von Apple meinen könnte, dass professionelle Spiegelreflexkameras überflüssig wären. Gerade Portraits sehen aus, als würde man in einer Art „Beauty-Modus“ fotografieren und die Haut ist für meinen Geschmack sehr glattgebügelt. Dennoch bin von der Kamera begeistert, denn wenn man auf eine schöne Tiefenunschärfe verzichten kann, erhält man hier eine wirklich gute Kamera, die man zudem immer in der Hosentasche griffbereit hat.
Was die Details und die Schärfe angeht, kann es das iPhone 12 Mini mit einer professionellen Spiegelreflexkamera aufnehmen. In 4K sind sogar 60 Bilder pro Sekunde möglich, die Canon EOS 5D Mark IV schafft leider nur 30 Bilder pro Sekunde. Das iPhone SE enttäuscht im Vergleich, hier merkt man also, dass sich in den letzten fünf Jahren einiges getan hat, denn dieses Gerät nutzt noch die Technik vom iPhone 6S aus dem Jahr 2015.
Für diesen Test habe ich bei der Canon-Kamera lediglich ein Objektiv mit Blende 2.8 verwendet und dennoch merkt man hier einen deutlichen Unterschied bzgl. der Tiefenunschärfe. Beim iPhone ist gefühlt immer alles scharf. Besonders deutlich wird der Effekt bei Nahaufnahmen. Schöne künstlerische Aufnahmen sind dadurch eher nicht möglich. Das ist auch der Grund, warum ich den Look von Camcordern nicht mag, fairerweise muss man aber sagen, dass das iPhone einen Camcorder in den Schatten stellt.
iPhone 12 Mini mit Touchscreen-Aussetzern #touchgate
Unter dem Hashtag Touchgate wurden ja bereits viele Berichte über Touchscreen-Aussetzer beim iPhone 12 Mini veröffentlicht. Bei vielen Anwendern konnten die Probleme durch ein iOS-Update behoben werden. Ich verwende die Version 14.3 und habe nach wie vor Touchscreen-Aussetzer. Das Problem tritt vor allem in den Ecken des Geräts auf, aber auch der große Touch-Auslöse-Button für Fotos funktioniert nicht immer zuverlässig. Ob ich ein Montagsgerät erwischt habe oder dies ein Software-Problem ist, kann ich nicht sagen. Jedenfalls bin ich wohl nicht der einzige mit diesem Problem, ein Kollege berichtet ebenfalls von Touchscreen-Aussetzern bei seinem iPhone 12 Mini und auch die neuste Software installiert. Auch er stellt diese Probleme vor allem in den Display-Ecken fest, wie ich auch in dem oberen Video demonstrieren konnten. Ich schicke mein Gerät jetzt wieder an Apple zurück und werde in ein paar Monaten noch mal einen Kauf tätigen und hoffe, dass Apple still und leise diesen ärgerlichen Bug beseitigt. Bei Millionen verkauften Geräten und der Massenfertigung sollte so ein Problem schließlich sogar Apple auffallen. Weiterhin hat mein Lightning-Anschluss einen kleinen Wackelkontakt und manchmal funktioniert so der Ladevorgang oder der Kopfhörer nicht.